Gemeinsam für eine andere Trasse
Zeljko Dragic informiert sich bei der Initiative "Gegenstromleitung Ankum"
Bild: Auf der Karte wird es anschaulich: Ralf Middendorf, Christian Pohlmann-Geers, Zeljko Dragic und Diana Pohlmann-Geers besprechen den Verlauf der Trasse. Foto: Miriam Heidemann.
Ankum. Seit fünf Jahren setzt sich der Verein "Gegenstromleitung Ankum" gegen den vom Netz
Für die geplante 380-Kilo volt-Höchstspannungs leitung zwischen Cloppenburg und Merzen hatte Amprion verschiedene Verlaufs korridore geprüft. Laut derzeitigem Planungs stand wird der Trassen korridor A/B favorisiert, wie aus dem im Juli 2019 abgeschlossenen Raum ordnungs verfahren des Amtes für regionale Landes entwicklung Weser-Ems hervorgeht. Dort verläuft die Trasse entlang der Stadt Quakenbrück, der Gemeinde Badbergen und der Samtgemeinde Bersenbrück. Dabei quert der Korridor die Gemeinde Ankum auf östlicher Seite, verläuft Richtung Süden über die Ausläufe der Ankumer Höhen und soll in Merzen mit dort bestehenden Leitungen verknüpft werden.
"Gegenstromleitung Ankum" sieht in der Wahl dieses Trassen korridors Probleme, erklärt Vereinsvorsitzender Christian Pohlmann-Geers. "Der Netz ausbau ist notwendig. Das bezweifeln wir nicht. Aber wir möchten eine transparente Abarbeitung des Verfahrens," sagte er. Momentan sei die Verfahrens betreuung zu einseitig. Wirtschaftliche Interessen stünden stärker im Vordergrund als die Interessen der Anlieger.
Deshalb sei die Unterstützung der Samtgemeinde und der Gemeinden wichtig für die Initiative. Es gehe um alle Bürger: "Man muss sich bewusst machen, was es bedeutet, wenn diese Stromtrasse hier durch die Umgebung verläuft", sagt Pohlmann-Geers. Auch Zeljko Dragic sieht Handlungs bedarf der Politik: "Wir müssen gemeinsam überlegen, wie wir auf politischer Ebene dafür eintreten können - egal wer Samtgemeinde bürgermeister wird."
Zwar habe der Verein seitens der Politik Unterstützung bekommen, die Möglichkeiten einer Gemeinde wie Ankum stießen auch an Grenzen. "Wenn es zum Verfahren kommen sollte, dann muss die Samtgemeinde ran. Das können wir vom Verein nicht tragen", sagt Pohlmann-Geers. Dem stimmt Dragic zu und sieht in der Zusammenarbeit von Politik und Initiative die größte Chance, etwas zu erreichen.
Für den Trassenverlauf über Ankum sei eine Erd verkabelung in Teil bereichen entschieden worden, ohne die Strukturen vor Ort zu bedenken. "Wir kämpfen dafür, dass die Stromtrasse nicht über Ankum läuft. Die Erd verkabelung in Teil bereichen reicht uns nicht als Kompromiss", sagt Pohlmann-Geers.
Stattdessen plädiert der Verein für einen Trassen verlauf der 380-Kilovolt-Leitung im Korridor D. Pohlmann-Geers erklärt, dass sich dann ein erheblicher Teil des Strom netzes entlang der Autobahn 1 bewegen würde. Da die Höchstspannungs leitung in das geplante Umspann werk Merzen einfließe, sei dieser Korridor aber deutlich länger als die anderen Verläufe. Pohlmann-Geers wirft Amprion vor, mit dem geplanten Bau des Umspann werkes in Merzen Fakten zu schaffen, die sich auf die Trassen entscheidung direkt auswirken. Dabei seien Umspann werke in einem Umkreis von zehn bis 20 Kilometer um Merzen vorhanden. Alternativ zu diesen sei die Errichtung eines Werkes nahe des Niedersachsen parks unter Berücksichtigung des Korridors D vorteilhaft.
Mit einem Antrag des Netz betreibers für das Plan feststellungs verfahren wird nach dem Sommer gerechnet. Bis zur Genehmigung sei nichts entschieden. Noch könne die Initiative etwas bewirken. Dass dieses Problem angegangen werden müsse, da ist sich Dragic sicher.
Quelle: Miriam Heidemann, am 30.01.2020 in der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ)