Fachinformationsveranstaltung der Bundesnetzagentur

Auf diversen öffentlichen Veranstaltungen, als auch bei zig Einwendungen haben wir immer wieder moniert, dass das Berechnungsverfahren zum Netzausbau intransparent sei und wir Bürger keine Möglichkeit hätten, diese Prozesse nachzuvollziehen. Unsere Beharrlichkeit führte nun dazu, dass durch die Bundesnetzagentur die Berechnungen in einem gewissen Umfang geöffnet wurden. Auf einer Veranstaltung in Münster konnten wir die Berechnungsdaten des Programms "INTEGRAL" einsehen.

Die beiden jungen Damen, die mit dem Programm die Ergebnisse der Netzbetreiber prüfen und auch eigene Simulationen berechnen, haben an einigen Beispielen gezeigt, wie dies im Einzelnen funktioniert. Die Vorführung war glaubhaft und nachvollziehbar. Wir dankten den beiden Mitarbeiterinnen für ihre Tätigkeit und unterstrichen nochmals, welche Verantwortung sie mit den Berechnungen tragen. Was sich allerdings nicht tief durchdringen ließ, war der Umstand der Eingangsdaten in die Berechnung. Die Eingangsdaten spielen bei der Berechnung eine wesentliche und entscheidende Rolle. Die Prognosen zur Energieproduktion und zum Energieverbrauch können auf das berechnete Ergebnis entscheidenden Einfluss haben. Somit zweifeln wir weiterhin die Ergebnisse der Berechnung an.

Den Fachtermin haben wir zudem zum Anlass, genommen diverse Fragen zu stellen. Wir von unserem Verein haben den Fragenteil mit Abstand dominiert. Auf die Frage hin, dass die 
NEP Stufen im Grunde eine Art "Salamitaktik" seien, wollte man nicht entgegen halten. Das könne man als Bürger durchaus so sehen. Unsere Forderung war es eingangs, den neuerdings anstehenden NEP 2030 Netzausbau sogleich in die aktuell laufende Planung zu berücksichtigen. Ein Schildbürgerstreich: Aus unserer Sicht könne es nicht sein, dass die Menschen doppelt bestraft werden.

In der Diskussion schaltete sich auch der Leiter Netzberechnung mit ein. Das sei ein politischer Prozess, der auf einer anderen Ebene geklärt werden müsste. Hier ist wieder das Problem des Arbeitens der Behörden erkennbar – die "Ebenenarbeit". Die Arbeitsweise kennen wir schon vom 
ArL, die nur bis zu einer bestimmten Tiefe arbeiten können. In der Netzberechnung darf man nur bis zu bestimmten Szenarien weit weg und nicht zu tief schauen. Wir Bürger müssen diese groteske und schlechte Arbeitsweise der Behörden (Zuständigkeiten kommen auch noch dazu) aushalten.

Im Ergebnis der Diskussion nahm die Fachplanung der Bundesnetzagentur einige unserer Anregungen und Bedenken mit, um dies bei der weiteren Vertiefung zu prüfen und gegebenenfalls zu berücksichtigen. Wir konnten unsere Kontakte zu wichtigen Mitarbeitern, die direkt am Netzentwicklungsplan arbeiten, weiter ausbauen und kamen mit vielen weiteren Fachleuten ins Gespräch. Diese Kontakte werden wir nun weiterhin nutzen.

Dies nur als kurzer Einblick in die Veranstaltung, worüber es noch viel mehr zu schreiben gäbe.


Quelle: Gegenstromleitung-InfoLetter